Im Vorfeld der Jubiläumsveranstaltungen „400 Jahre St. Salvator“ sprachen Hedwig und Werner K. Mayer im vollbesetzten VHS-Saal über Felsenklausen und Felseremitagen, Felsenkapellen und Felsenkirchen im deutschsprachigen Raum.
Inspiriert von der Faszination der Wallfahrtstätte St. Salvator mit ihren beiden Felsenkapellen brachten die Eheleute den Besuchern 15 Standorte von Fels-Klausen, Felseremitagen, Felsenkirchen und Felsenkapellen näher. Mit geschichtlichen und geologischen Details verbunden mit schönen Bildern führten die Referenten zu Orten, bei denen die Passion Christi im Vordergrund steht: Wallfahrtsstätte St. Salvator, Externsteine im Teutoburger Wald, Klause Kastel, Felsenkirche Idar-Oberstein.
Orte mit besonderem Reiz
Es folgten Orte, bei denen die Heiligenverehrung dominiert (St. Wendel in Dörzbach, Maria im Stein, St. Veit am Isteiner Klotz, Klausenkapelle Goslar, Nicolaikapelle in der Burg Regenstein). Die weiteren Schwerpunkte waren Stätten mit nachweislicher frühgeschichtlicher Vergangenheit (Steinkirche Scharzberg, Mithräum Reichweiler, Mithräum am Halberg, Klausfelsen Halberstdt) und Orte der frühen Christenheit (Petersfriedhof Salzburg, Felseneremitage Bretzenheim). Den Abschluss bildeten die Einsiedeleien (Ernzerberg b. Echternach, Klause St. Georg am Palfen über Saalfelden).
Die Besucher konnten feststellen, dass jeder dieser gezeigten Orte seinen besonderen Reiz hat – Begriffe wie Kult- oder Kraftorte tauchten auf. Meist sind die Elemente Wasser, Erde, Luft und Feuer daran beteiligt – Voraussetzungen, um sie als Kraftorte zu bezeichnen. Alle liegen sie an exponierter Stelle und sin meist an einem Hang errichtet. Allen gemeinsam ist, dass der Zahn der Zeit beständig an ihnen nagt.
Nur bei wenigen der beschriebenen orte steht heute die Meditation noch im Vordergrund. Christliche Meditation findet heute in Klöstern, Kirchen, kirchlichen Gemeindehäusern oder auch im stillen Kämmerchen statt. Die Zeiten der Klausen und der Klausner sind vorbei.
Einige Orte sind zumindest temporäre Wallfahrtsorte. Bei anderen isst der touristische Aspekt vorherrschend. Vielleicht ergebe sich durch das Aufsuchen und Wallfahren auch eine Art von Spiritualität. Es lohne sich allemal, sie zu besuchen, so Mayer.
Salvator am eindrücklichsten
Fazit am Ende der Veranstaltung: Der Salvator am Gmünder Nepperberg ist wohl der eindrücklichste Felsenort, bei dem Meditation und Spiritualität ihren Ausdruck finden und zumindest gleichberechtigt zum touristischen Alleinstellungsmerkmal zu bemerken sind.